Peter Hoefer, Ehrenmeister im Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e. V.

Der Kaninchenzüchter Peter Hoefer:
Der am 9.2.1932 geborene, gelernte Schriftsetzer Peter Hoefer beschäftigte sich schon seit 1938 mit rasselosen Kaninchen zur Fleischgewinnung. Von seinem Vater bekam er zwei rasselose Kaninchen geschenkt, die er nun selbst zu versorgen hatte. Peter Hoefer war erblich vorbelastet, denn beide Großväter betrieben eine Landwirtschaft. Anfangs war die Futterbeschaffung noch problemlos.

Aber in den Kriegs- und Nachkriegsjahren wurde dieses immer schwieriger, da viele Menschen Kaninchen zur Fleischgewinnung hielten. Auch war sein Bestand schon auf 30 Tiere angewachsen.

Als Peter Hoefer dann im Jahre 1958 sein Haus baute, in dem er dann mit seiner Ehefrau Marianne, die er im Jahre 1957 heiratete und seinen beiden Töchtern und Söhnen lebte, lernte er einen Handwerker kennen, der gefallen an seinen Kaninchen hatte. Er bot ihm zum Tausch eine reinrassige Blaue Wiener Häsin an, dem er sofort zustimmte. Ein Rammler wurde zugekauft, um reinrassige Tiere züchten zu können. So begann die Zucht mit Blauen Wiener im KZV RN 51 Kesselheim, dem er 1958 beitrat. Auf der folgenden Kreisschau stellte er seine beiden Zuchttiere, die von dem Preisrichter Peter Hauser aus Koblenz mit „nb“ bewertet wurden aus. Peter Hoefer ließ sich die Fehler, die zum Ausschluss der Tiere führten, erklären und züchtete mit beiden Tieren, gegen den Rat des Preisrichters, mit beiden „nb-Tieren“ im nächsten Jahr 20 Jungtiere. Bei der Kreisschau bewertete Peter Hauser wiederum die Blauen Wiener. Das beste Tier der Blauen Wiener wurde mit 95 Punkten bewertet. Er gehörte zu der Zucht von Peter Hoefer. Bei einer Werbeschau im Jahre 1960 blieben zwei Angorakaninchen sitzen, die nicht bewertet waren. Der Züchter der Angora wohnte einige Ortschaften weiter und schenkte Hoefer die beiden Tiere, weil sie total verfilzt waren. Dies war der Beginn seiner Angorazucht, der er bis heute treu geblieben ist. Mit dem ehemaligen LV-Vorsitzenden, Kurt Haußmann und Emil Falk aus Dombach, LV Hessen, die in der Angorazucht kompetent waren, fand er gute Berater. Die ersten Tiere erreichten einen Jahres-Woll-Ertrag von 500 bis 600 Gramm. Durch konsequente Zucht, strenge Selektion und Teilnahme an den Angora-Leistungs-Prüfungen (ALP) in Neu-Ulrichstein/Hessen, bei der Landwirtschaftskammer Rheinland in Krefeld und Neumühle/Pfalz wurden die Woll-Leistungen kontinuierlich gesteigert. Der Höhepunkt war 1986, als eine Häsin aus seiner Zucht auf der Prüfstation in Krefeld erstmals weltweit die 2.000 Gramm Jahresleistung in einer amtlichen Prüfstelle übertraf. Dieses Ergebnis wurde bis heute allerdings vielfach übertroffen. Das bis heute beste Ergebnis einer Angorahäsin von Peter Hoefer beträgt 2.400 Gramm. Neben seiner Hauptrasse, den Angora, züchtete Peter Hoefer Blaue Wiener, dann Weiße Neuseeländer, mehrere Rexe-Farbenschläge und ab 1990 Satin Lux. Seine genaue Zuchtbuchführung gibt folgende Zahlen preis: 596 Würfe Angora und 385 Würfe der verschiedenen anderen Rassen mit zusammen 4.691 aufgezogenen Kaninchen. Von 1978 bis 1999 beschickte Peter Hoefer alle Bundesschauen mit seinen Angorakaninchen. 1987, 1990, 1991 und 1999 zeigte er den Bundessieger in der Leistungsklasse. 1990, 1991, 1993, 1995 und 1997 war er Bundesmeister (heute Deutscher Meister) in der Angora-Leistungsklasse. 1983 war er Nationaler Champion auf der Europaschau in Verona/Italien.

Der Funktionär Peter Hoefer:
Von 1959 bis 1964 war er Geschäftsführer des KZV RN 51 Kesselheim. 1964 gründete er den KZV RN 104 Urmitz. 1971 Erweiterung des Vereins auf RN 104 Urmitz-Mülheim-Kärlich und Umbenennung. Seit Gründung des Vereins bis heute ist Peter Hoefer Vereinsvorsitzender. Im Kreisverband Koblenz war er von 1964 bis 2001 Mitglied im KV-Vorstand, davon von 1971 bis 1986 KV-Vorsitzender. Als die Aktivitäten der 1968 gegründeten Herdbuchabteilung des LV Rheinland-Nassau stark nachließen, trat Peter Hoefer mit dem Vorsitzenden der Preisrichtervereinigung Rheinland-Nassau, Karl Heinz Reinig in die Herdbuchabteilung ein, um diese wieder „neu zu beleben“. Von 1973 bis 1990 übernahm er das Amt des Schriftführers, danach bis 2007 das Amt des Protokollführers. Heute (2012) ist er stellvertretender Abteilungsleiter der Herdbuchabteilung. Dem LV-Vorstand gehört Peter Hoefer als Abteilungsleiter für Angorazucht seit 1971 bis zum 31. Dezember 2012 an. Ab 01. Januar 2013 gab es keine Angorazüchter mehr im Landesverband und die Abteilung Angora erlosch somit. Von 1996 bis 2000 war er stellvertretender LV-Vorsitzender, um den LV-Vorsitzenden Josef Groß, der 1996 in dieses Amt gewählt wurde und zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich unerfahren mit der Vereinsführung war, zu unterstützen. Von 1982 bis 1995 war Peter Hoefer Abteilungsleiter für Angorazucht, Angora-Leistung und Angora-Herdbuch im Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter. Seit 1995 ist er Ehren-Abteilungsleiter der Deutschen Angorazüchter. Im gleichen Zeitraum nahm er als Ausschussmitglied die Interessen der Angorazüchter in der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) war.

Der Organisator Peter Hoefer:
Peter Hoefer war Ausstellungsleiter vieler vorbildlich ausgerichteter Kaninchenschauen auf Vereins-, Kreis- und Landesebene, darunter 4 Allgemeine Schauen, 1 LV-Jungtierschau und 2 LV-Schauen. Er war Organisator der ersten Schau aller Sparten des LV Rheinland-Nassau in der jede Sparte einzeln vertreten war, mit Beteiligung der Herdbuchzüchter der Landesverbände Baden, Rheinland-Nassau, Rheinland-Pfalz und Saar. Ebenso war er Organisator der Jubiläumsfeier des LV Rheinland-Nassau anlässlich des 50-jährigen Verbandsjubiläums im Jahre 1999.

Der Buchautor Peter Hoefer:
Als bundesweit anerkannter Fachmann in der Angorazucht wurde Peter Hoefer seinerzeit vom Verlag Oertel + Spörer in Reutlingen gebeten, ein umfassendes Standardwerk für alle Liebhaber und Freunde des
Angorakaninchens zu schaffen. Erstmals im November 1984 erschien dann sein Buch "Angorazucht heute", das in den Folgejahren mehrfach ergänzt, überarbeitet und neu aufgelegt wurde.

Auszeichnungen, Ehrungen für Peter Hoefer:
Auf Grund seines unermüdlichen Einsatzes wurden ihm viele Ehrungen zuteil.
1976 wurde er mit der silbernen LV-Ehrennadel ausgezeichnet. 1986 erhielt er die LV-Ehrennadel in Gold und 1994 die LV-Treuenadel.

Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz zeichnete ihn mehrere Male mit den Kammerpreismünzen in Bronze, Silber und Gold aus. Peter Hoefer war damit bis 2005 der erfolgreichste Züchter unseres Landesverbandes Rheinland-Nassau e. V.

Am 21.05.1995 wurde Peter Hoefer zum Meister der Deutschen Rassekaninchenzucht im Landesverband ernannt. Im Rahmen der Jubiläumsfeier anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Landesverbandes, am 25.09.1999, wurde Peter Hoefer zum Ehrenmitglied des Landesverbandes Rheinland-Nassau ernannt.

1986 ernannte ZDK-Präsident Walter Kölz Zuchtfreund Peter Hoefer zum "Meister der Deutschen Rassekaninchenzucht im Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter (ZDK)".
 

Peter Hoefer wurde bei der 23 Bundeskaninchenschau 1997 in Nürnberg Deutscher Herdbuchmeister. LV-Vorsitzender Josef Groß überreicht die Ehrenurkunde (von links).
   

Peter Hoefer (rechts) zeigte bei der Landesgartenschau des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, die im Jahre 2004 in Trier durchgeführt wurde, an mehreren Wochenenden die Schur von Angorakaninchen.

 

   
Am 21. Juni 2009 wurde Peter Hoefer vom Präsidenten des Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter  (ZDRK),  Peter Mickmann, während der Mitgliederversammlung des ZDRK, in Templin, zum Ehrenmeister ernannt.

ZDRK-Präsident Peter Mickmann, LV-Vorsitzender Saar Ernst Gilcher, LV-Vorsitzende Hannover Hannelore Kleyda, Peter Hoefer,
ZDRK-Vizepräsident Ronald Mertinkus (v. links)

ZDRK-Präsident Peter Mickmann, Peter Hoefer (von links)