Hans-Walter Weber, Meister im Landesverband Rheinland-Nassau e. V.

   

Auf Grund seiner Erfolge in der Rasse-Kaninchenzucht und seiner Verdienste im Landesverband wurde Hans-Walter Weber am 06. Mai 2001 zum "Meister der Deutschen Rassekaninchenzucht im Landesverband Rheinland-Nassau e. V" ernannt.

Ohne die Erwähnung der Familie Weber wäre die Chronik des Landesverbandes Rheinland-Nassau unvollständig. Sicherlich gibt es mehrere erfolgreiche Züchterfamilien im Landesverband. Die Familie Weber jedoch zählt wohl mit zu den erfolgreichsten und aktivsten Züchterfamilien in unserem Landesverband.

   

Auf dem Bauernhof seiner Eltern aufgewachsen, war es selbstverständlich, dass Hans-Walter Weber sich von frühester Kindheit an mit Tieren beschäftigte. Am 19. Januar 1944 geboren, verlor er bei einem Unfall als 13jähriger während des Reinigens einer Dreschmaschine seine linke Hand. Der Verfasser dieses Züchterportraits hat bei Menschen mit körperlichen Behinderungen, z. B. bei seinem Vater, der nach drei Tagen im II. Weltkrieg seinen linken Arm verlor, aber auch bei anderen Menschen die körperlich behindert waren, beobachtet, dass diese Menschen besonders fleißig und zielstrebig, „mit beiden Händen“ voll zupacken können. So ist es auch bei Hans-Walter Weber. Keine Arbeit ist ihm zuviel. Keine Arbeit ist ihm zu schwer.

1964 trat er in den am 09. August 1962 gegründeten Kaninchenzuchtverein RN 93 Monzelfeld, im Kreisverband Mittelmosel, ein. Daneben ist er seit 1975 Mitglied im Kaninchenzuchtverein RN 44 Tiefenstein, Kreisverband Obere Nahe. Er ist/war Mitglied im Satinclub im Landesverband Rheinland-Pfalz. Aus gesundheitlichen Gründen trat er 1997 aus der Herdbuchabteilung Rheinland-Nassau aus. Weil es im Kreisverband Mittelmosel keine Frauengruppen gibt, trat seine Frau Christine der Frauengruppe rn 44 Tiefenstein bei. Sie ist natürlich auch Mitglied im RN 93 Monzelfeld und im Satinclub Rheinland-Pfalz. Hans-Walter und Christine heirateten an einem leicht zu merkendem Datum, dem 6.6.66. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und zwei Töchter sowie bisher zehn Enkelkinder hervor. Die mit amerikanischen Soldaten verheirateten Töchter leben in Amerika. Zur Zeit ihrer Stationierung in Deutschland waren die Schwiegersöhne und die Töchter ebenfalls Mitglieder des RN 93 Monzelfeld und züchteten aktiv Kaninchen der Rasse Marder, braun. Im Jahre 2007 war noch ein Enkelkind in der Jugendgruppe des Vereins. Es züchtete Deutsche Kleinwidder, grau.

Hans-Walter Weber lernte Autolackierer. Er machte seine Meisterprüfung und gründete mit seiner Frau eine eigene Firma. Diese Autolackiererwerkstatt musste er 1990 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Über seine Krankheit spricht er, wie über alle anderen Dinge, ohne jede Polemik und ohne das der Eindruck erweckt wird, als ob er vom Zuhörer bewundert oder bemitleidet werden möchte. 1973 hat er, seine Frau und die nächsten Verwandten, sein Haus auf einem großen Grundstück selbst gebaut. Später kam noch ein Blockhaus hinzu. Die geräumige Garage hat nie ein Auto von innen gesehen. Sie wurde von Anfang an „zweckentfremdend“ als Kaninchenstall genutzt. Natürlich mit automatischer Beleuchtung, Klimaanlage und Musik.

Hans Walter Weber war von 1969 bis 1980 Vereinsvorsitzender des RN 93 Monzelfeld. Heute ist er Tätomeister und Zuchtwart des Vereins. Die erste KV-Schau, des am 08. März 1969 gegründeten Kreisverband Mittelmosel, führte der RN 93 Monzelfeld 1969, unter maßgeblicher Beteiligung und auf betreiben der Züchterfamilie Weber, durch. Seitdem der RN 93 Monzelfeld und der RN 64 Wittlich die 38. Landesverbandsschau im Jahre 1995 durchführten, halfen sowohl Christine als auch Hans-Walter Weber bis 2055 bei jeder Landesverbands-Schau an den Ausstellungstagen mit.

Christine und Hans-Walter züchteten die Rassen Hasen, rotbraun, Deutsche Widder, grau und Satin, siam. Die Lieblingsrasse von Hans-Walter sind/waren die Angora; die von Christine die Satin, havannafarbig. Mit den Angora und Satin wurden auch die bisher größten Erfolge erzielt. Ob es der Kreismeister-, Landesmeister-, Deutsche Meister- oder der Europachampiontitel waren, ob es Klassensieger- oder Bundessiegertiere bei den Rammlern und den Häsinnen sind, die Webers haben mit diesen Rassen alles gewonnen. So zieren u. a. reichlich Bilder der Bundessieger, Pokale und Plaketten u. a. der Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Ertl, Borchert und Funke die Wände ihres Blockhauses. Mit Satin, siam wurde Hans-Walter Weber bei der Europaschau nationaler Meister und bei der Bundesschau Bundesmeister. Mit Angora wurde er in Straßburg Vize-Europachampion. Seinen größten Erfolg erzielte Hans-Walter Weber mit Angora bei der Europaschau in Amsterdam am 28./29. November 1981. Hier stellte er das Siegertier vor, wurde Europameister und zeigte mit 387 Punkten die beste Zuchtgruppe der Schau. Wiederholt hatte Hans-Walter die besten Tiere bei den jährlich geprüften Angora auf Jahres-Woll-Ertrag und Wollwert-Richt-Zahl (1,0 und 0,1 1979), (1,0 1981) im Landesverband Rheinland-Nassau. Kammerpreismünzen werden im LV Rheinland-Nassau für überdurchschnittliche Leistungen auf dem Gebiet der Kaninchenzucht, die über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren erbracht werden müssen, durch die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz vergeben. 1979 wurde Hans-Walter Weber mit der Kammerpreismünze in Bronze und 1981 mit der Kammerpreismünze in Silber ausgezeichnet. Auch der Landesverband Rheinland-Nassau erkannte mit der Verleihung der Ehrennadel in Silber, Gold und der Treuenadel die langjährige positive Mitarbeit und die Verdienste des Züchterfreundes Hans-Walter Weber an. So lange Hans-Walter Weber Angora züchtete hatte er keine Probleme beim Scheren der Angora, da ihm seine Frau Christine hierbei behilflich ist. Ab dem Zuchtjahr 2013 werden im Landesverband Rheinland-Nassau keine Angora gezüchtet.

Die bisher größten Erfolge von Christine Weber waren das Siegertier bei der 22. Bundesschau 1995 in Stuttgart und der Deutsche Meistertitel bei der 24. Bundesschau 1999 in Essen; jeweils mit Satin, havannafarbig. Christine wurde 1996 mit der silbernen Ehrennadel der Frauengruppen ausgezeichnet.